© Solio Lodge, Robin Moore
Aberdare Park

Eins von Kenias schönsten Schutzgebieten ist der 1950 gegründete Aberdare Nationalpark. Der Aberdare Nationalpark ist 767 km² groß und befindet sich auf einer Höhe zwischen 1.829 m und 400 m über dem Meeresspieg

Der Aberdare Nationalpark besteht aus den Aberdare Bergen mit seinen dicht bewaldeten Vorgebirgshängen, die sich über 70 km hinziehen und nur 40km vor Nairobi enden. In Osten und Westen ändert sich die Vegetation in den oberen Lagen langsam vom Bergwald hin zu Bambus und Rosenholz.

Der Ol Doinyo Satima liegt im Norden und bildet mit 3.995 Metern Höhe den größten Berg des Gebirgszugs. Zwischen ihm, und dem Kinangop im Süden befinden sich Moore die von Felsinsen, Waldstücken und Bächen unterbrochen werden. Die Berge bekamen ihren Namen von ihrem Entdecker Thomas, der die Berge nach Lord Aberdare, dem damaligen Präsidenten der Royal Geographic Society, benannt hatte.

An mehreren Fällen stürzt sich das Wasser mehrere hundert Meter herunter. Die Gura Falls, die über 300 m in den gleichnamigen Fluss stürzen, sind Kenias größten Wasserfälle, die den Karura Falls gegenüber liegen. Sie stürzen ebenfalls fast 300 Meter in die Tiefe und enden im Chania Fluss.Bültgras, Bambus, Johanniskraut und Rosenholzinseln bedecken das Moor.

Eiskalte Bäche durchziehen das Moor, die sich manchmal in Wasserfallkaskaden Richtung Boden ergießen. In ihnen leben viele Regenbogen- und Bachforellen, weshalb auch zwei Angelcamps in diesem Gebiet liegen. Säugetiere wie Elefanten, Büffel, Nashörner, Colobus Affen, Riesenwaldschweine, Buschböcke sowie Weißkehl Meerkatzen sind häufig anzutreffen.

Raubtiere wie Löwen, Leoparden, Hyänen und Servals sind ebenfalls heimisch im Aberdare Nationalpark. Im Waldgebiet der Aberdares sind außergewöhnliche Hotels zu finden, die nur über Leitern erreicht werden können (“The Ark” und “Treetops”). Sie liegen hoch oben in den Kronen riesiger Bäume und befinden sich in der Nähe von Wasserlöchern, sodass man die Tiere von oben beim Trinken und Salz lecken beobachten kann.

Es ist äußerst spannend zu sehen, wie Elefant, Warzenschwein, Nashorn, oder sogar ein Leopard aus dem Dickicht hervorkommen. Auch Vogelliebhaber kommen hier voll auf ihre Kosten. Zu den zahlreichen Arten, die hier vertreten sind, gehören Schopfadler und zimtbrüstige Bienenfresser, die in Löchern entlang der Parkwege brüten.

Die Schopfadler gehen im Wald auf die Jagd nach Moschusböcken (eine winzige Antilope, nichtmal so groß wie ein Dikdik), während Augurbussarde über das Moor hinweggleiten und Jackson-Frankolin-Hühner, im Bültgras nach ihrem Futter suchen. Der Park befindet sich nur etwa 170 km von Nairobi entfernt und wird in einer 2,5 stündigen Fahrt erreicht.

Die Straßen zum Park sind zwar in einem guten Zustand, allerdings werden die Zufahrten zu den Gates bei Regen sehr rutschig – starke Regenfälle machen die unausgebauten Wege schlecht befahrbar, weshalb ein Allradantrieb unbedingt notwendig ist. Ihren Ursprung haben die Aberdares in tektonischen Bewegungen von vor 5-6 Millionen Jahren.

Die Erdkruste wurde angehoben, Vulkane und Berge entstanden, die durch Erosion bis auf 3.000 Meter wieder abgetragen wurden. Die Vulkan- und Bergspitzen sind einem Hügeligen Moorland gewichen. Um Mensch, Tier und Natur zu schützen wurden illegale Gemüsepflanzungen geräumt und ein Elektrozaun installiert.

In den Nächten wird es kühl bis frostig kalt und mit Niederschlag muss man im ganzen Jahr Rechnen. Die Regenmenge schwankt zwischen 1.000 mm auf der trockeneren Nordwestseite und 3.000 mm am feuchteren Südhang. Die Aberdares stellen ein wichtiges Wasserauffanggebiet dar, wodurch viele große Flüsse gespeist werden.

Umso höher man kommt, umso mehr ändert sich auch die Vegetation. Wenn man die intensiv bewirtschafteten Felder der Kikuyus hinter sich lässt, geht es durch dichten Bambuswald, der in Johanniskrautbäume, Erikagewächse, Tussock Gras, Senezien, Lobelien, Lilien und Gladiolen übergeht.

Hagenia- und Podobäume, Zedern, Kapkastanien stehen als kleine Walstücke zusammen. Über der Baumgrenze, auf einer Höhe von etwa 3.500 Metern gleichen viele Pflanzen denen, die in den Alpen und den Rocky Mountains auch zu finden sind.